Hitlers Machtergreifung

Am 30. Januar 1933, nachdem die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) die Macht in Deutschland übernommen hatte, macht der Präsident Paul von Hindenburg Hitler zum Kanzler. Zu Beginn wollen die Nationalsozialisten nur traditionelle Werte wiederbeleben und sie sind friedlich. Zwei Angelegenheiten sind für Deutschland seit den letzten Jahren sehr wichtig. Das eine ist die hohe Arbeitslosigkeit und das andere sind die harten Restriktionen des Versailler Abkommens (1919). Einige Maßnahmen wie der Bau einer Autobahn sollen die Arbeitslosigkeit senken. Deutschland kämpft gegen das Versailler Abkommen. Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 gibt Hitler den Vorwand für eine Notverordnung. Die Notverordnung vernichtet alle Grundrechte der deutschen Bevölkerung. Hitler beginnt auch gegen die Juden zu kämpfen und viele Juden dürfen nicht arbeiten und verschiedene Aktivitäten des gesellschaftlichen Lebens sind für Juden verboten. Am 20. März 1933 entsteht das erste Konzentrationslager: Dachau bei München. Tausende von Menschen, die die nationalsozialistische Diktatur nicht mögen, werden verhaftet und in Konzentrationslagern festgehalten. Keiner dieser Menschen wurde gerichtlich verurteilt. Am 23. März 1933 erhält Hitler vom Reichstag das Ermächtigungsgesetz. Am 10. Mai 1933 werden in Berlin Bücher verbrannt. Am 22. Juni 1933 wird die SPD verboten. 1934 baut der SA-Führer Ernst Röhm die SA (Sturmabteilung) auf und sie soll das Militär ersetzen. Roehm war sehr mächtig und konnte fuer Hitler gefaehrlich werden. Die Folge war, dass am 30. Juni 1934 Ernst Röhm und andere wichtige SA-Männer getötet wurden. Am 1. August 1934 wird Hitler auch Präsident. Am folgenden Tag stirbt Paul von Hindenburg.

Die Wehrmacht wird nicht mehr auf die Verfassung, sondern auf Adolf Hitler eingeschworen. Am 19. Oktober 1934 verlässt Deutschland den Volksbund. 1935 Deutschland verstößt gegen das Versailler Abkommen, weil es U-Boote baut. Im gleichen Jahr werden auch andere militärische Bereiche aufgebaut und es gibt wieder Militärdienst in Deutschland und auch Arbeitsdienst. Am 15. September 1935 gibt es ein weiteres Gesetz, das sich gegen die Juden richtet und ihnen Einschränkungen auferlegt. Im gleichen Jahr besetzt der italienische Diktator Benito Mussolini Abessinien (Äthiopien). Hitler und Mussolini begegnen sich und es entsteht die Achse Berlin-Rom. 1936 verstößt Hitler erneut gegen das Versailler Abkommen, weil er in das Rheinland eindringt. Am 19. Juli 1936 beginnt der Bürgerkrieg in Spanien. General Franco kämpfte gegen die kommunistisch-republikanische Regierung. Deutschland und Italien halfen General Franco mit Soldaten und Waffen. Deutschland schickt die Legion „Condor“ nach Spanien. Hier testeten sie die deutschen Waffen und es war erfolgreich. Am 28. Mai 1937 wird Neville Chamberlain britischer Premierminister. Er ist konservativ und befürwortet die Beschwichtigungspolitik. Die Appeasement-Politik bedeutet, dass Deutschland nicht durch das Versailler Abkommen eingeschränkt werden soll, denn Großbritannien und Frankreich sind der Meinung, dass die Einschränkungen für Deutschland zu hart sind. Deutschland produziert jetzt viele Panzer. Hitler wollte Österreich in das Deutsche Reich integrieren. Der oesterreichische Kanzler Engelbert Dollfuss war gegen die Nationalsozialisten. Am 25. Juli 1934 kam es zu einem Aufstand der Nationalsozialisten in Österreich. Dieser Aufstand scheiterte, aber Engelbert Dollfuss wurde ermordet. Kurt von Schuschnigg wurde sein Nachfolger und er war ebenfalls gegen den Nationalsozialismus. Am 12. März 1938 besetzte Hitler sein Heimatland Österreich und integrierte es in das Deutsche Reich. Arthur Seyss-Inquart übernahm die Regierung in Österreich. Im September 1938 findet die Münchner Konferenz statt. Auf dieser Konferenz treffen Hitler, Chamberlain und der französische Premierminister Daladier zusammen. Hitler wollte die Erlaubnis haben, einen Teil der Tschechoslowakei zu übernehmen. Er sagte, dass dort nur Deutsche leben und dass es vor dem Ersten Weltkrieg zum Deutschen Reich gehörte. Hitler versicherte Chamberlaind und Daladier, es werde seine letzte Besetzung in Europa sein. Chamberlain war von Hitler überzeugt. Er hielt Hitler für einen Ehrenmann, und nach der Münchner Konferenz war er überzeugt, dass es in Europa keinen Krieg geben wird. Daladier war skeptisch. Beide Länder sind sich einig und dieser Teil der Tschechoslowakei wurde im Oktober 1938 besetzt. Am 7. November 1939 erschiesst Herschel Grynszpan den Botschafter Ernst vom Rath in der deutschen Botschaft in Paris.

Dr. Joseph Goebbels stiftet die deutsche Bevölkerung in der Nacht vom 9. November 1938 auf den 10. November 1938 an. Die Folge ist, dass jüdische Synagogen, Geschäfte und Wohnungen zerstört und niedergebrannt wurden. Dies war die „Reichskristallnacht“. Am 15. März 1939 besetzt Hitler den Rest der Tschechoslowakei. Das nächste Ziel sollte Polen sein. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Ostpreußen von Polen eingeschlossen. Großbritannien und Frankreich sahen, dass Hitler kein ehrenwerter Mann ist, aber sie taten nichts. In Grossbritannien kauften die Menschen vielleicht Gasmasken, weil sie Angst vor chemischen Waffen hatten, die im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden. Die Menschen bauten auch Luftschutzbunker, weil sie Angst vor Luftangriffen hatten. In Großbritannien gab es einige Politiker, die Hitler und den deutschen Nationalstolz mochten. Großbritannien wollte nicht zusammen mit den Kommunisten gegen Hitler kämpfen und die Probleme des britischen Empire waren für sie wichtiger als die Gefahr in Europa. Die Wirtschaftskrise von 1930 war ein wirtschaftliches Problem, und Frankreich wollte keinen weiteren Krieg und sein Territorium haben. In der Zwischenzeit gab es ein Treffen zwischen Deutschland und Japan. Am Ende wollten Großbritannien und Frankreich mit der Sowjetunion zusammenarbeiten. Insgeheim kommunizierten Hitler und Stalin miteinander und schlossen einen Nichtangriffsvertrag. Selbst wenn eines dieser Länder einen Krieg beginnt, darf das andere Land nicht dagegen kämpfen. Damit war das letzte Problem, Polen anzugreifen, beseitigt. Großbritannien und Frankreich waren schockiert, dass die Sowjetunion ein Abkommen mit Deutschland und nicht mit ihnen unterzeichnet hatte. Um einen Grund zu haben, Polen anzugreifen, nahm Hitler ein paar Tote und steckte sie in polnische Uniformen. Dann wurden sie in den Radiosender Gleiwitz neben der polnischen Grenze gebracht. Es sollte so aussehen, als hätte Polen Deutschland angegriffen und Deutschland benutzte sie als Vorwand, um den Krieg zu beginnen.